Soziales
Wir sehen soziales Engagement nicht nur als Umsetzung von Gesetzen und Richtlinien, sondern vielmehr als eine fundamentale Aufgabe von Unternehmen in einer freiheitlichen Volkswirtschaft. Entsprechend haben wir eine große Bandbreite von Engagements aufgenommen oder fortgeführt:
Arbeitsbedingungen in der Lieferkette
Wir sind in einem stetigen Prozess entlang der gesamten Lieferkette die Anforderungen und Richtlinien von FWF, STeP und dem Grünen Knopf umzusetzen.
Im Herbst 2024 wurde eine eigene HRDD-Policy entwickelt, um diesen Prozess formal und in der Praxis zu optimieren.
Engagement je Land
Es gibt folgende Ergebnisse für Maßnahmen, Audits, Besuche und Verbesserungen in den einzelnen Ländern, in denen wir selbst oder im Auftrag fertigen:
Usbekistan (eigener Betrieb):
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Förderung der Erhöhung der Produktionskapazität inkl. Erfolgsbonus;
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Vertiefen des „Leuchtturmprojekts“ duale Ausbildung in der Textilwirtschaft u.a. mit dem Erfolg der Werbung von Fremdfirmen für dieses Modell;
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Der Partnerberufsschule wurde geholfen, ihre Curricula an Branchenerfordernisse anzupassen;
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Anpassung der Minutenpreise in der Fertigung in Form einer Umstellung auf Standardzeiten;
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Mitte März 2024 Erweiterung des Bonussystems und Anpassung des Entlohnungssystems (höhere und leistungsrespektierende Löhne);
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Einstellung eines weiteren festen Technikers vor Ort zur Unterstützung der Produktion;
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Diverse Besuche durch technische Berater und die Geschäftsführung zur Effektivierung aller Abläufe;
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Einrichtung einer Buslinie für die Abholung der Näherinnen;
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Ausbau des betrieblichen Kindergartens;
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Einrichten eines Sozialfonds für in Not geratene, bedürftige Mitarbeitende; zwei Näherinnen haben im Laufe des Jahres die Hilfe in Anspruch genommen;
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Einführung eines externen Beschwerdemanagements nach Richtlinie der Fair Wear Foundation (FWF); Es lagen keine externen Beschwerdemeldung für das Jahr 2024 vor; die Einführung eines internen Beschwerdesystems ist für 2025 geplant.
Albanien:
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Die Zusammenarbeit wurde vertragskonform beendet und dieses rechtzeitig avisiert. Letzteres erfolgte einerseits aus Fairnessgründen, andererseits als Exit-Verfahren im Sinne der FWF.
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Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor.
Bosnien-Herzegowina:
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Die Zusammenarbeit wurde vertragskonform beendet. Ein Exit-Verfahren wurde rechtzeitig eingeleitet.
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Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor.
Moldawien:
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Verträge mit den vier CMT – Produktionsbetrieben wurden verlängert;
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Einer der Betriebe unterzog sich erfolgreich seinem ersten STeP-Überwachungsaudit.
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Mit einem anderen Betrieb wurde aufgrund einer Betriebsinsolvenz die Zusammenarbeit beendet.
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die Insolvenz war, trotz persönlicher Betreuung des Betriebes, für uns im Vorwege nicht zu erkennen. Erst als es zu einer Beschwerdemeldung aufgrund nicht gezahlter Löhne und Verstößen gegen die Arbeitsrichtlinien über die FWF kam, wurde die Situation deutlich.
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Der Betrieb hatte indische Wanderarbeiter angestellt, welche den Beschwerdemechanismus von FWF nutzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
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Als sofortige Maßnahme auf die Beschwerden wurde in Zusammenarbeit mit der FWF ein finanzielles Hilfspaket zur Verfügung gestellt. Dieses deckte anteilig Ausgaben für Unterkünfte, Energie und Rückflugtickets ab. Diese Beschwerdemeldung ist aktuell noch in Klärung und nicht final abgeschlossen.
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Was nehmen wir aus dieser Beschwerde als Lernerfahrung für die Zukunft mit? Wanderarbeiter sind auch in Moldawien eine Risikogruppe. Der FWF-Beschwerdemechanismus funktioniert. Teamdress hat als weitere Maßnahme die Verträge aller Produktionspartner angepasst und Wanderarbeiter ausgeschlossen, da das Risiko der Nichtidentifikation einer solchen Situation nicht abschätzbar ist.
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Aus anderen Betrieben lagen keine Beschwerden vor. Besuche erfolgten 2024 durch QM und Disposition. Bei den Besuchen wird mit den lokalen Mitarbeitenden gesprochen und mit dem Management vor allem auf die Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen vor Ort geachtet.
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Eine unserer Technikerinnen ist dauerhaft vor Ort zur Optimierung von Arbeitsprozessen.
Polen:
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Löhne und Gehälter wurden erhöht.
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Besuche erfolgten regelmäßig durch QM, CSR, Disposition.
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Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor.
Ukraine:
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Die STeP Re-Zertifizierung eines Auftragsfertigers wurde durchgeführt.
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Bei unserem eigenen Betrieb wurde das erste Überwachungsaudit STeP erfolgreich durchgeführt.
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Besonderes Augenmerk liegt immer noch auf der aktuellen Kriegssituation (vgl. oben).
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Die beiden gelieferten Generatoren für zwei Betriebe arbeiten einwandfrei und erlauben bisher eine nahezu unterbrechungsfreie Produktion.
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Den Rohstoffe-anliefernden LKWs werden kleine Mengen an täglichen Gebrauchsgütern mitgegeben, die vor Ort nicht mehr erhältlich sind.
Third Party Audits:
Audits durch unabhängige Dritte sind für 2025 in Planung, da wir das als eine wichtige Strategie betrachten, um die Arbeitsrechte etc. in den Produktionsländern zu stärken.
Zusätzlich sollen 2025 auch Trainings in den moldawischen Betrieben durchgeführt werden, um den sozialen Dialog zu fördern und über Arbeitsrechte und den Beschwerdemechanismus aufzuklären.
Preis und Lohnpolitik
Generell erwarten wir von unseren Auftragspartnern, dass sie ihren Mitarbeitenden faire Löhne bezahlen. In Zusammenarbeit mit diesen Betrieben erfolgt 2025 die Planung einer Living-Wage-Strategie, bei deren Umsetzung wir unterstützend agieren werden.
Engagement für Vielfalt, Gleichberichtigung und Inklusion:
Gender Equality:
Die Teamdress-Gruppe wird von einer Geschäftsführerin geleitet.
In Usbekistan haben wir die Positionen der Produktionsleitung, des Personalmanagements und der Zollabteilung mit weiblichen Führungspositionen besetzt. Ab Sommer 2025 werden die beiden ersteren weiter fortgebildet und sollen ab 2026 Abendkurse an der örtlichen polytechnischen Hochschule belegen.
Der Betrieb dort wurde von Anfang an barrierefrei geplant.
Zwei Näherinnen mit Behinderung sind dort voll in den Arbeitsalltag und das Team integriert.
Der eigene ukrainische Betrieb wird ebenfalls von einer Geschäftsführerin geleitet.
Für Moldawien haben wir eine Generalagentin eingesetzt, um sich vor Ort übergeordnet um die Auftragsfertiger zu kümmern.
Starke Bündnisse
Teamdress ist Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien BNT und fördert das „Cotton made in Africa“-Projekt. Einige unserer Produkte tragen das Label “Supporting the Initiative Cotton made in Africa”. Wir sind Mitglied der Fair Wear Foundation und erhielten als einer der ersten Konfektionäre für Berufsbekleidung das Meta-Siegel Grüner Knopf.
FAIR WEAR - Link: Teamdress-BRAND PERFORMANCE CHECK
Bündnis für nachhaltige Textilien - Link: Teamdress-MEMBER REPORT
Letztlich ist aber das menschliche Miteinander unser stärkstes Bündnis.
Zu unserer großen Freude wurde uns bisher das soziale Engagement vor allem in den eigenen Betrieben von den Mitarbeitenden gedankt. Wir erleben nicht nur gute Betriebsstimmungen, sondern vielmehr die Identifikation mit der Firma und damit den eigenständigen Willen, Verbesserungen anzuregen.