Nachhaltigkeitsbericht

Vorwort

2024 erwies sich für uns als sehr bewegt. 

Früh im Jahr traf uns ein Cyber-Angriff. Dank eines hervorragenden Einsatzes unserer IT-Abteilung und externer Kräfte konnte der Tagesbetrieb in relativ kurzer Zeit wieder aufgenommen werden. Die Folgen des Angriffs haben uns allerdings das ganze Jahr verfolgt. Vor allem wurden dadurch viele Kräfte im Haus gebunden, die dann in anderen Projekten fehlten. Das verhinderte, dass wir alle uns selbst gesteckten Ziele erreichen konnten.
Wir danken an dieser Stelle nochmals ganz herzlich unseren Kunden, aber auch unseren Lieferanten und Auftragsfertigern für die erwiesene Geduld und Unterstützung. 

Unser Streben nach Nachhaltigkeit haben wir trotzdem mit großer Kraft auf allen Ebenen weiterverfolgt:
Aus einer neuen internen Umweltrichtlinie erwuchs im Zuge unserer Bestrebung nach ISO 14001-Zertifizierung ein komplettes Umweltmanagement, welches stetig weiterentwickelt wird.
Wir haben eine Reihe von baulichen Maßnahmen angestoßen oder bereits umgesetzt, die unseren CO2-Fußabdruck merklich vermindern.

In unserem usbekischen Betrieb wurden viele für uns schon alltägliche, aber für das Land noch fremde Maßnahmen für die Arbeitsumgebung und für soziale Belange umgesetzt.
Unser Partnerschaftsvertrag mit der GIZ zur Einführung der dualen Ausbildung im dortigen Textilsektor endete zwar formell, wird von uns aber unvermindert weiterverfolgt. Die Anzahl der Trainees konnten wir bis Ende 2024 deutlich ausbauen.

ecoFlex

Ebenso konnten wir unseren betrieblichen Kindergarten erweitern, was bei Kindern und Müttern großen Anklang fand.

 

Herzlichst Ihre

Unterschrift

Hamburg, den 25.01.2025


Unternehmen

Seit 1920 ist Teamdress ein kreativer und zuverlässiger Konfektionär mit Schwerpunkt Textilservice und Wäschereizulieferung im deutschsprachigen, im Benelux-Raum und in Polen. Die Vertriebsräume werden wir noch erweitern. 

Nach wie vor erfolgt der komplette Produktentstehungsprozess aus eigener Hand. Unsere langjährige Erfahrung sowie unsere Kompetenz in Produktgestaltung, Beratung, und gemeinschaftlicher Projektumsetzung bilden die Vertrauensgrundlage für unsere Kunden. Hierfür verfügen wir über verschiedene Zertifizierungen und verfolgen unterschiedliche Engagements. Unsere funktionellen Leitlinien sind:

  • Verantwortliche Unternehmensführung 
  • Förderung sozialer Belange 
  • Verantwortung für die Umwelt 
  • Fokussierung auf nachhaltige Produkte und Innovation 
  • Enge Kooperation in der Lieferkette 

ecoFlex

Bereits lange vor der Verpflichtung zu Nachhaltigkeitsberichten haben wir uns auf dieses Thema konzentriert. Wir leben Nachhaltigkeit nicht nur in unseren Produkten, sondern sorgen für ein menschlich respektvolles, korrektes Verhalten und für ein ökologisches Bewusstsein im Arbeitsumfeld. Dieses erfordert seit langem viel Flexibilität und Umsetzungsstärke bei allen Verantwortlichen, da Teamdress eigene oder Auftragsfertigungen in sechs Ländern betreibt, welche in Kultur, Gesetzeslage und Lebensumständen sehr unterschiedlich sind.

Verantwortliche Unternehmensführung

Die hierunter berichteten Aspekte beziehen sich nicht direkt auf betriebswirtschaftliche Elemente, wobei wir bei Teamdress die Nachhaltigkeit in unserer Produktpolitik als Element eines Alleinstellungsmerkmals verstehen. 

Nachhaltigkeitsmanagement und Verantwortlichkeiten 

Die Kombination von sozialen, ökologischen und ökonomischen Maßnahmen als umgesetztes Nachhaltigkeitsmanagement erlaubt in einem Mittelstandsunternehmen selten die Schaffung von klassischen Stabsstellen mit dedizierter Zuständigkeit.  Tatsächlich ist das bei Teamdress so auch nicht gewollt. Beispielsweise stellt die Langlebigkeit unserer Produkte (vgl. unten Nachhaltige Produkte und Innovationen) zugleich eine Produkteigenschaft und eine ökologische Maßnahme dar. Einzelentscheidungen wären hier nicht förderlich. 

Persönliche Verantwortlichkeiten gibt es u.a. in den Bereichen Produktentwicklung, verantwortliche Unternehmensführung, Umweltmanagement und Soziales, aber hier bedarf es der stetigen Abstimmung im Team. Die Entscheidung zur letztendlichen Ausprägung von Initiativen und Maßnahmen liegt bei der Geschäftsführung.


Risikoanalyse / Risikomanagement

Für alle eigenen Standorte und Auftragsfertiger wurden individuelle Risikoanalysen und präventive sowie ggf. erforderliche Sofortmaßnahmen definiert. Hierbei richten wir uns nach den Vorgaben zum Risikomanagement des Meta-Siegels „Grüner Knopf“.
Eine besondere Herausforderung in diesem Zusammenhang stellen unsere Produktionsstätten in der Ukraine dar. Südöstlich von Kiew und nordöstlich von Odessa gelegen, ist es glücklicherweise nicht unmittelbares Kriegsgebiet. Eine Risikoanalyse für diese Produktionsstätten geht umständehalber weit über das übliche Maß hinaus. Im Standard wurden folgende Risiken definiert:
Kinderarbeit, Diskriminierung und sexuelle Belästigung, Zwangsarbeit, Arbeitszeit und Überstunden, Arbeitsschutz, Vereinigungsfreiheit, Mindestlohn, existenzsichernde Löhne, Wasserverschmutzung, Treibhausgasemission sowie Korruption und Bestechung. Anschließend wurden diese Risikoarten über die Online-Plattform retraced auf Länder- und Betriebsebene analysiert und bewertet.

Usbekistan
Usbekistan

Der hier bewertete Betrieb hat seinen Sitz in Moldawien.

Auf Länderebene haben wir bestimmten Risiken ein erhöhtes Potential zugewiesen und versuchen, diesen durch weitere Zertifizierungen und zukünftige Trainings zu begegnen. 

Im Jahr 2024 wurde teamdress mit einer betrieblichen Beschwerde mehrerer Arbeiter konfrontiert. Der Beschwerdebereich umfasste nicht gezahlte Löhne und mangelhafte Arbeitsbedingungen. Näheres hierzu im Bereich Beschwerdemanagement.


Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette

Bereits den Einkauf sehen wir als Beginn unserer vielseitigen Verantwortung. Wir überprüfen unsere Rohstoffe u.a. auf Herkunft und Schadstoffe sowie auf deren Eignung beispielsweise für persönliche Schutzausrüstung. Dies lassen wir uns unter anderem durch Zertifikate bestätigen. 

Usbekistan

Wir verpflichten uns zur Einhaltung internationaler Standards wie den OECD-Leitsätzen, den ILO-Kernarbeitsnormen und den Arbeitsrichtlinien der Fair Wear Foundation. Diese Anforderungen und Erwartungen sind in unserem Code of Conduct festgehalten und fester Vertragsbestandteil mit unseren Betrieben und Lohnkonfektionären.

Zu einer verantwortlichen Unternehmensführung zählt aber auch der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Jede Maßnahme, die nicht unmittelbar die Herstellung und den Vertrieb unserer Produkte betrifft, erhöht die Produktkosten. Jede administrative Auflage, sei es behördlich, sei es durch Zertifikate und Mitgliedschaften, erzeugt Personal- und Sachkosten. Teamdress ist ein gewinnorientiertes und kein gemeinnütziges Unternehmen und zahlt entsprechend Steuern und andere Abgaben. Unsere Produkte sind unsere Kostenträger. Steigen die Nebenkosten zu den Produkten zu hoch, verliert Teamdress seine Konkurrenzfähigkeit. Hierdurch wären dann alle Arbeitsplätze der eigenen Unternehmensgruppe gefährdet und viele weitere entlang der Wertschöpfungskette. Entsprechend ist für uns die Achtung der Verhältnismäßigkeit ebenso ein Element der Nachhaltigkeit.


Umweltverantwortung

Umweltmanagement und Fortschritte der ISO 14001:2015 Zertifizierung 

In einem ersten kleinen Schritt haben wir seit Jahresbeginn auf eine Strombelieferung aus 100% nachhaltiger Energiegewinnung umgestellt. 

Der viel wichtigere Schritt war die Verfolgung von Maßnahmen zur ISO 14001-Zertifizierung. Wir haben 2024 mit der Zertifizierung für die Teamdress Holding gestartet, die Tochterfirma De Berkel ist bereits ISO 14001:2015 zertifiziert.

CO2-Bilanz und Klimaziele  

In Vorbereitung für die ISO 14001:2015-Zertifizierung wurde ein umfangreiches und detailliertes Umweltmanagement Handbuch entwickelt. Hieraus wird eine Umweltstrategie generiert, welche sowohl qualitative als auch quantitative Messungen aller Umweltmaßnahmen beinhaltet. Erste Kennzahlen für Umweltziele sind bereits festgelegt und wir haben unseren CO2-Verbrauch zu Scope 1 und 2 dargestellt und berechnet.  

Unsere aktuellen Umweltziele sind: 

  • Abfalltrennung in den Produktionsstätten nach EU-Vorbild, vor allem von Chemikalienabfällen, in Abhängigkeit von landestypischen Gegebenheiten. 
  • Erhöhung der Recyclingrate von Abfällen in den Produktionsstätten 
  • Stetig erhöhte Energieeffizienz durch modernes Equipment 
  • Allgemeine Verringerung des Stromverbrauches 
  • Erhöhung des Anteils nachhaltiger Gewebe 
  • Erhöhung des Anteils Gewebe mit recycelten Fasern 
  • Einführung von zirkularem Gewebe 
  • Erweitern der Lieferantenbewertung um Nachhaltigkeitsaspekte 
  • Interne Schulungen zu Nachhaltigkeit und Umweltmanagement 

Erreicht oder geplant sind folgende Maßnahmen: 

  • Am Standort Polen wurde als Heizung eine neue Hybridanlage mit Luft-Luft-Wärmepumpe inkl. komplett neuer Verrohrung installiert. 
  • Die PV-Anlage in Polen soll bis Ende 2025 um 50kWp auf 100 kWp erweitert werden. 
  • Auf Basis des vollständigen Ersatzes fossiler Brennträger und einem örtlichen Mix von 42% Kohle, 34% Öl und 15% Gas bei der Stromerzeugung ergibt sich für Polen eine CO2-Einsparung von 37,9 Tonnen CO2 durch PV. Vergleichswerte für die neue Heizung lagen zum Berichtszeitpunkt noch nicht vor. 
  • In Usbekistan konnten erstmals Verbrauchswerte empirisch verglichen werden. Demnach haben unsere Dämmmaßnahmen, welche örtliche Auflagen deutlich übertreffen, für eine Einsparung von 30 Tonnen CO2 gesorgt. Die stetige Justierung der Fußbodenheizung sorgte für weitere 3 Tonnen CO2-Einsparung. 
  • Geplant war für Usbekistan weiterhin ein Projekt zur erweiterten „Greenification“ von Industriegebäuden in Kooperation mit der GIZ und mit Teamdress in erneuter Leuchtturmfunktion. Der 2024 nicht mehr verabschiedete Bundeshaushalt ließ die öffentlichen Mittel hierfür ausfallen. Wir planen gemeinsam eine Neuauflage für 2025. 
  • Auch kleinere Maßnahmen helfen bei der CO2-Einsparung:
    Für Firmenfahrzeuge gibt es Begrenzungen bei Leistung und Gewicht.
    Teamdress bietet einen Zuschuss zum Job-Rad und zum ÖPNV.
    PET-Flaschen im Betrieb werden vermieden und Glasflaschen bestellt.
    Leere Tonerkartuschen gehen an die Caritas Box. 

Usbekistan

Ressourcenschonung & Kreislaufwirtschaft  

Für Ressourcenschonung in der Produktplanung verweisen wir auf den Abschnitt Nachhaltige Produkte und Innovationen.

  • Seit 01.07.2023 ist die Teamdress Gruppe durch die Tochter De Berkel Mitglied bei der Stichting UPV Textiel. Diese unterstützt Hersteller von Bekleidung bei ihren Verpflichtungen zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR).  
  • Mit dem Erlass werden die Hersteller und Importeure von Bekleidung und Heimtextilien für die Entsorgungsphase der Produkte, die sie auf den niederländischen Markt bringen, verantwortlich gemacht. 
  • Konsumenten und Endverbraucher können ihre nicht mehr benötigten Textilien zurückgeben. 
  • Die Unternehmen müssen aufzeigen, was mit dem Textilabfall passiert. 
  • De Berkel arbeitet mit einem Textilrecycling-Unternehmen zusammen, welches die gebrauchten Textilien wieder zu Rohmaterial verarbeitet. 
  • Mit unserem Kunden DBL, einem Textildienstleister mit 23 Standorten in Deutschland und dem benachbarten Ausland, haben wir mit den „Polybags“ eine Initiative zur Verringerung von Verpackungsmüll umgesetzt.
    95% dieser Polybags konnten einer Wiederverwendung bei Teamdress zugeführt werden, lediglich 5% wurden gesammelt und anschließend rezykliert. 

Usbekistan

Wassermanagement und Chemikalieneinsatz 

  • In Übereinstimmung mit den Vorgaben des „Bündnis für nachhaltige Textilien“ (BNT) verfolgt Teamdress die ZDHC-Richtlinie, die in ihrem Gehalt auch Teil unserer Grundsatzerklärung geworden ist. 
  • Da unsere Rohstoffe zu über 95% OEKO-TEX Standard 100 zertifiziert sind, erfüllen sie hohe Anforderungen im Bereich des Chemikalieneinsatzes und der Färbeprozesse.  
  • Beim Neubau unseres usbekischen Betriebs haben wir sechs Zisternen mit jeweils fünf Kubikmetern Volumen verbaut, welche das komplette Regenwasser vom Dach sammeln, um in den Wintermonaten eine Wasserreserve für die heißen Sommermonate zu schaffen.


Soziales

Wir sehen soziales Engagement nicht nur als Umsetzung von Gesetzen und Richtlinien, sondern vielmehr als eine fundamentale Aufgabe von Unternehmen in einer freiheitlichen Volkswirtschaft. Entsprechend haben wir eine große Bandbreite von Engagements aufgenommen oder fortgeführt: 

Arbeitsbedingungen in der Lieferkette  

Wir sind in einem stetigen Prozess entlang der gesamten Lieferkette die Anforderungen und Richtlinien von FWF, STeP und dem Grünen Knopf umzusetzen. 

Im Herbst 2024 wurde eine eigene HRDD-Policy entwickelt, um diesen Prozess formal und in der Praxis zu optimieren. 

Engagement je Land 

Es gibt folgende Ergebnisse für Maßnahmen, Audits, Besuche und Verbesserungen in den einzelnen Ländern, in denen wir selbst oder im Auftrag fertigen: 

Usbekistan

Usbekistan (eigener Betrieb): 

  • Förderung der Erhöhung der Produktionskapazität inkl. Erfolgsbonus; 
  • Vertiefen des „Leuchtturmprojekts“ duale Ausbildung in der Textilwirtschaft u.a. mit dem Erfolg der Werbung von Fremdfirmen für dieses Modell; 
  • Der Partnerberufsschule wurde geholfen, ihre Curricula an Branchenerfordernisse anzupassen; 
  • Anpassung der Minutenpreise in der Fertigung in Form einer Umstellung auf Standardzeiten; 
  • Mitte März 2024 Erweiterung des Bonussystems und Anpassung des Entlohnungssystems (höhere und leistungsrespektierende Löhne); 
  • Einstellung eines weiteren festen Technikers vor Ort zur Unterstützung der Produktion; 
  • Diverse Besuche durch technische Berater und die Geschäftsführung zur Effektivierung aller Abläufe; 
  • Einrichtung einer Buslinie für die Abholung der Näherinnen; 
  • Ausbau des betrieblichen Kindergartens; 
  • Einrichten eines Sozialfonds für in Not geratene, bedürftige Mitarbeitende; zwei Näherinnen haben im Laufe des Jahres die Hilfe in Anspruch genommen; 
  • Einführung eines externen Beschwerdemanagements nach Richtlinie der Fair Wear Foundation (FWF); Es lagen keine externen Beschwerdemeldung für das Jahr 2024 vor; die Einführung eines internen Beschwerdesystems ist für 2025 geplant.  

Usbekistan

Albanien: 

  • Die Zusammenarbeit wurde vertragskonform beendet und dieses rechtzeitig avisiert. Letzteres erfolgte einerseits aus Fairnessgründen, andererseits als Exit-Verfahren im Sinne der FWF. 
  • Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor.  

Bosnien-Herzegowina: 

  • Die Zusammenarbeit wurde vertragskonform beendet. Ein Exit-Verfahren wurde rechtzeitig eingeleitet. 
  • Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor.  

Moldawien: 

  • Verträge mit den vier CMT – Produktionsbetrieben wurden verlängert; 
  • Einer der Betriebe unterzog sich erfolgreich seinem ersten STeP-Überwachungsaudit. 
  • Mit einem anderen Betrieb wurde aufgrund einer Betriebsinsolvenz die Zusammenarbeit beendet.  
  • die Insolvenz war, trotz persönlicher Betreuung des Betriebes, für uns im Vorwege nicht zu erkennen. Erst als es zu einer Beschwerdemeldung aufgrund nicht gezahlter Löhne und Verstößen gegen die Arbeitsrichtlinien über die FWF kam, wurde die Situation deutlich.  
  • Der Betrieb hatte indische Wanderarbeiter angestellt, welche den Beschwerdemechanismus von FWF nutzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.  
  • Als sofortige Maßnahme auf die Beschwerden wurde in Zusammenarbeit mit der FWF ein finanzielles Hilfspaket zur Verfügung gestellt. Dieses deckte anteilig Ausgaben für Unterkünfte, Energie und Rückflugtickets ab. Diese Beschwerdemeldung ist aktuell noch in Klärung und nicht final abgeschlossen. 
  • Was nehmen wir aus dieser Beschwerde als Lernerfahrung für die Zukunft mit? Wanderarbeiter sind auch in Moldawien eine Risikogruppe. Der FWF-Beschwerdemechanismus funktioniert. Teamdress hat als weitere Maßnahme die Verträge aller Produktionspartner angepasst und Wanderarbeiter ausgeschlossen, da das Risiko der Nichtidentifikation einer solchen Situation nicht abschätzbar ist.  
  • Aus anderen Betrieben lagen keine Beschwerden vor. Besuche erfolgten 2024 durch QM und Disposition. Bei den Besuchen wird mit den lokalen Mitarbeitenden gesprochen und mit dem Management vor allem auf die Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen vor Ort geachtet. 
  • Eine unserer Technikerinnen ist dauerhaft vor Ort zur Optimierung von Arbeitsprozessen. 

Polen:  

  • Löhne und Gehälter wurden erhöht. 
  • Besuche erfolgten regelmäßig durch QM, CSR, Disposition. 
  • Es lagen keine arbeitsrechtlichen oder sozialen Beschwerden vor. 

Ukraine: 

  • Die STeP Re-Zertifizierung eines Auftragsfertigers wurde durchgeführt. 
  • Bei unserem eigenen Betrieb wurde das erste Überwachungsaudit STeP erfolgreich durchgeführt. 
  • Besonderes Augenmerk liegt immer noch auf der aktuellen Kriegssituation (vgl. oben). 
  • Die beiden gelieferten Generatoren für zwei Betriebe arbeiten einwandfrei und erlauben bisher eine nahezu unterbrechungsfreie Produktion. 
  • Den Rohstoffe-anliefernden LKWs werden kleine Mengen an täglichen Gebrauchsgütern mitgegeben, die vor Ort nicht mehr erhältlich sind. 

Third Party Audits: 

Audits durch unabhängige Dritte sind für 2025 in Planung, da wir das als eine wichtige Strategie betrachten, um die Arbeitsrechte etc. in den Produktionsländern zu stärken. 

Zusätzlich sollen 2025 auch Trainings in den moldawischen Betrieben durchgeführt werden, um den sozialen Dialog zu fördern und über Arbeitsrechte und den Beschwerdemechanismus aufzuklären.  

Preis und Lohnpolitik 

Generell erwarten wir von unseren Auftragspartnern, dass sie ihren Mitarbeitenden faire Löhne bezahlen. In Zusammenarbeit mit diesen Betrieben erfolgt 2025 die Planung einer Living-Wage-Strategie, bei deren Umsetzung wir unterstützend agieren werden.  

Engagement für Vielfalt, Gleichberichtigung und Inklusion:  

Gender Equality: 

Die Teamdress-Gruppe wird von einer Geschäftsführerin geleitet. 

In Usbekistan haben wir die Positionen der Produktionsleitung, des Personalmanagements und der Zollabteilung mit weiblichen Führungspositionen besetzt. Ab Sommer 2025 werden die beiden ersteren weiter fortgebildet und sollen ab 2026 Abendkurse an der örtlichen polytechnischen Hochschule belegen. 

Der Betrieb dort wurde von Anfang an barrierefrei geplant. 

Zwei Näherinnen mit Behinderung sind dort voll in den Arbeitsalltag und das Team integriert. 

Der eigene ukrainische Betrieb wird ebenfalls von einer Geschäftsführerin geleitet. 

Für Moldawien haben wir eine Generalagentin eingesetzt, um sich vor Ort übergeordnet um die Auftragsfertiger zu kümmern. 

Starke Bündnisse 

Teamdress ist Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien BNT und fördert das „Cotton made in Africa“-Projekt. Einige unserer Produkte tragen das Label “Supporting the Initiative Cotton made in Africa”. Wir sind Mitglied der Fair Wear Foundation und erhielten als einer der ersten Konfektionäre für Berufsbekleidung das Meta-Siegel Grüner Knopf. 

FAIR WEAR - Link: Teamdress-BRAND PERFORMANCE CHECK

Bündnis für nachhaltige Textilien - Link: Teamdress-MEMBER REPORT

Usbekistan

Letztlich ist aber das menschliche Miteinander unser stärkstes Bündnis. 

Zu unserer großen Freude wurde uns bisher das soziale Engagement vor allem in den eigenen Betrieben von den Mitarbeitenden gedankt. Wir erleben nicht nur gute Betriebsstimmungen, sondern vielmehr die Identifikation mit der Firma und damit den eigenständigen Willen, Verbesserungen anzuregen.


Nachhaltige Produkte und Innovationen

Bereits seit gut zwei Jahrzehnten haben wir uns auf Nachhaltigkeit in der Produktpolitik fokussiert. Wie eingangs erwähnt, ist Nachhaltigkeit ein Alleinstellungsmerkmal unserer Produkte und ein Schlüssel zu unserem erfolgreichen Handeln.
Die hohen Qualitätsansprüche an alle Stufen der Produktentstehung werden fortlaufend in unser Qualitätsmanagement implementiert und entsprechend dokumentiert. Seit 1993 ist dieses gemäß der DIN EN ISO 9001 durch die DEKRA zertifiziert. 

Usbekistan

Nachhaltige Materialauswahl und Produktdesign (Betonung Langlebigkeit, Reparierfähigkeit) 

In unserer Produktpolitik achten wir stetig auf: 

  • Ressourcenschonung 
  • Höchste Ansprüche an Qualität 
  • Strenge Fokussierung auf Langlebigkeit im Sinne von Tragekomfort, Eignung für industrielle Waschprozesse und Reparaturfähigkeit. 
  • Optimierung der Fertigung nach „Min/Max“-Zahlen
    • Auftragsbezogene Produktion 
    • Keine Trend- oder Fast-Fashion, somit keine Überproduktion und keine Produktentsorgung 
    • Kontinuierliche Produktion; bei geringerer Auftragslage werden Standardartikel als Lagerware produziert 
  • Nachhaltiges Wirtschaften in den Produktionsbetrieben, sowohl ökologisch als auch im Arbeitsumfeld der Mitarbeiter/innen 

Kreislaufwirtschaft und Recyclingstrategien 

Wir prüfen derzeit ein neues Verfahren, welches eine weitgehende Kreislaufwirtschaft für Textilien ermöglicht. Negative Bilanzen verfolgen wir nicht, da dies dem Grundsatz der Nachhaltigkeit widerspräche. 

Innovationsprojekte für nachhaltige Textilien 

Teamdress hat erfolgreich die komplett neue Kollektion ecoFlex lanciert, welche auf den Vorgaben „recyceltes Polyester“ (Ressourcenschonung) und „Stretch“ (Tragekomfort) aufbaut.
Wir prüfen zudem den Einkauf von zirkularem Gewebe. Dieses muss grundsätzlich unseren hohen Ansprüchen genügen, die sich aus der Tauglichkeit für Industriewäsche, Langlebigkeit und dem Einsatz bei persönlicher Schutzausrüstung ergeben. 


Lieferkette

Beschaffung und Einkauf 

Wie in den Abschnitten zu Unternehmensführung und Umweltverantwortung dargelegt, achten wir uneingeschränkt auf Qualität und Schadstofffreiheit der Rohware.  

Wir erwarten von all unseren Lieferanten, dass auch sie die Grundsätze unseres Code of Conduct akzeptieren und ebenso viel Wert auf verantwortliches unternehmerisches Handeln legen, wie wir.

Usbekistan
Usbekistan

Rohwarenlieferanten / Beschaffungsländer 

Unsere Rohbaumwolle kommt vorwiegend aus den USA, Pakistan, Indien und Afrika. 

Das Weben erfolgt vorwiegend in Indien, Pakistan, Italien, Belgien und die Nassprozesse wie Färben und Ausrüstung in Portugal, Italien und Belgien.   

Wir sind uns der langen Transportwege und dem hieraus resultierenden negativen CO2-Fußabdruck sehr wohl bewusst. Unsere Ansprüche an Qualität und soziale Belange schränken allerdings Alternativen stark ein. 

Wir haben aber in Usbekistan eine Initiative gestartet, welche es mittelfristig dortigen Produzenten erlauben sollte, uns erfolgreich zu beliefern.